Sonntag

25.12. || Dreaming of a better love(2)♥

"Schau sie dir an. Dieses wunderhübsche Mädchen, kein Gramm zu viel und auch keins, das fehlt. Diese wunderbaren Haare und erst ihre Augen. Meine Traumfrau. Perfekt, mit ihren Fehlern." schwärmst du und zeigst auf mein Spiegelbild. Doch ich sehe nichts von dem perfekten Mädchen. Ich sehe eine dicke Kugel, hässliche schwarze Schlitzaugen, einen riesen Ansatz und ein Clearasil- Testgelände in meinem Gesicht. Du drehst mich zu dir, blickst mir in die Augen und sagst mir nochmal, wie toll du mich findest. Ich würde dir so gerne glauben, aber wie kann ich das tun, wenn diese Worte nicht mal in meinem Kopf schwirren. Nicht in diesem Zusammenhang. Dafür sind diese Gedanken noch zu laut. Wir haben es noch nicht geschafft sie zu töten. Aber in diesem Moment.. Ja, in diesem Moment schaffe ich es sie zu überhören. Fange an zu lächeln. Und genieße mein Glück. Unser Glück. Ich könnte in diesem Moment die ganze Welt umarmen, gebe dir einen Kuss und möchte dich nie wieder missen.
Ich drehe mich nochmal um, schaue mein Spiegelbild an und verdränge alles. Alles, was mich bisher gestört hat. Es ist noch da, aber es stört mich nicht mehr. Denn es stört dich auch nicht. Und weil es dich nicht stört, fängt es an mich auch nicht mehr zu stören.
"Ich muss jetzt los, Lieblingsnachbarin." Schnell drehe ich mich von meinem Spiegelbild weg. Ich möchte das schöne Bild, das ich grade von mir hatte nicht durch die Realität zerstören lassen. Du willst gehen, doch ich nehme deine Hand, schaue dich traurig an und möchte mich am liebsten auf den Boden werfen und anfangen zu schreien, wie ein kleines Kind, das seine Bonbons abgenommen bekommt. Du ziehst mich sanft zu dir, gibst mir einen Kuss und gehst mit mir zur Haustür, da küsst du mich ein weiteres Mal und dann.. Dann bist du auch schon wieder weg. Zu kurz habe ich dich heute gesehen. Doofe Schule, doofe Nachhilfe, doofes Training.
Enttäuscht packe ich meine Tasche, in der Hoffnung, dass das Training diesmal besser läuft. Kann ich vergessen. Scheiß was drauf. Ist eh nicht mehr so wichtig in der B gut zu sein. Ab nach Hause, doch dein Licht brennt leider nicht mehr. Bist du immer noch bei der Nachhilfe? Ich schreibe dich besser nich an, wahrscheinlich nerve ich dich sonst. Also Ablenkung. Musik an, Hund dabei, nach draussen. Musik spüren, warten bis der Hund fertig gerochen hat. Da! Was ist jetzt los, wem gehören die warmen Hände auf meinen Augen? Ich berühre sie ganz sanft. Spüre, es sind deine. Kann es nicht glauben und nehme sie daher nicht von meinen Augen, halte sie nur fest und genieße den Gedanken, dass sie dir gehören. Bis du sie runternimmst. Nein, bitte. Halte sie noch einen Moment da. Falls du es nicht bist habe ich noch immer den Gedanken.
Kopf gesenkt. Langsam drehe ich mich um, erkenne deine Schuhe. Fange an zu grinsen und blicke in deine Augen. Nehme dich einfach nur in den Arm und bin glücklich, dass du meine miese Laune hebst. Du küsst mich, nimmst meine Hand und wir gehen weiter. Du fragst mich wie mein Training war, doch ich möchte nicht darüber reden. Nicht heute Abend, das kann ich nicht mehr gebrauchen.
Eine zu kurze Zeit gehen wir spazieren. Hand in Hand. Deine Hand, meine Hand. Wir stehen vor meiner Tür. Ich lasse deine Hand gar nicht mehr los. Du musst anfangen zu grinsen. Dann wird dein Gesicht ernst. Zögernd lasse ich deine Hand los, doch du hälst sie fest. Nimmst auch noch meine andere. Du schaust mir tief in die Augen "Ich liebe dich." Ich.. ich lächle nur beschämt, weil ich es gerne erwidern würde. Aber ich kann noch nicht und das weißt du. Wir haben oft genug drüber geredet. Dein Blick senkt sich. Traurig lässt du meine Hände los und willst gehen.
Nein. Nein, nein, nein. Ich will nicht, dass du gehst. Erst recht nicht, wenn du traurig bist. Traurig wegen mir.
"Warte!" Flehe ich. Du bleibst stehen. Drehst dich aber nicht um. Verdammt! Bitte dreh dich um. "Bleibst du heute bei mir?" Bitte ich dich. Du gibst mir einen sanften Kuss auf die Stirn. "Wir sehen uns morgen früh." sagst du und gehst...

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Meine Träume gefallen mir:)
Auch wenn ich es versaut habe.

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